Die Mehrheit der Franzosen, die erwägen, sich der Stimme zu enthalten, sagen, dass es an Neuem in der Agenda mangelt. Gleichzeitig sind die Wähler nicht gewillt, an den Wahlen teilzunehmen, da sie glauben, dass die Würfel bereits gefallen sind und dass es keine Spannung hinsichtlich des Ergebnisses gibt, so die neuen Umfragedaten.
Die von Ipsos/Sopra Steria am 29. und 30. März durchgeführte Umfrage ergab, dass die Wahlenthaltung in der ersten Runde wahrscheinlich zwischen 28 und 32 Prozent liegen wird.
Dieser Prozentsatz würde die Wahlenthaltung während der ersten Runde der Wahlen im Jahr 2017 übertreffen, die bei 22,2 Prozent lag, und wäre damit die höchste Wahlenthaltung seit 20 Jahren.
Die nächsthöhere Enthaltung wurde im April 2002 verzeichnet – damals gaben 28,4 Prozent der französischen Wähler ihre Stimme bei den Präsidentschaftswahlen nicht ab.
Die Wahlenthaltung ist bei jungen Menschen wahrscheinlich viel höher. Von den Befragten gaben 40 Prozent der Wähler unter 35 Jahren an, dass sie sich der Stimme enthalten werden, verglichen mit 15 Prozent der Wähler über 70 Jahren.
Die Kluft ist kleiner, aber immer noch signifikant.
Die Frage der Wahlbeteiligung wurde auch im Zusammenhang mit der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen angesprochen.
Bei der Hypothese eines Duells Emmanuel Macron / Marine Le Pen, würde die potenzielle Wahlenthaltung zwischen 30 und 34 Prozent liegen.
Im Falle einer zweiten Runde des Duells Emmanuel Macron / Jean-Luc Mélenchon könnten sich in Frankreich zwischen 34 und 38 Prozent der Wähler der Stimme enthalten, so die Umfrage.
Abgesehen von der Abstimmung scheinen die Franzosen sehr geteilter Meinung über das Funktionieren der Demokratie in ihrem Land zu sein, denn 51 Prozent antworteten, sie funktioniere gut, während 49 Prozent der gegenteiligen Meinung waren.